Kurze Erklärung von Hypnosystemik

Die Begriffe Hypnosystemische Therapie und Hypnosystemik hat Dr. med. Gunther Schmidt, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Leiter der sysTelios-Klinik Siedelsbrunn, geprägt.

Als Psychotherapieverfahren verbindet die Hypnosystemische Therapie Ansätze der Hypnotherapie von Milton H. Erickson mit systemischen Therapieansätzen.

Probleme entstehen auf der Basis von Erklärungsversuchen und Lösungsversuchen, die mit dem Alltag nicht vereinbar sind – und scheitern.

Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Klienten auf der Basis von Kompetenzen handeln.

Anders als in der traditionellen Hypnosetherapie, in der Klienten in eine tiefe Trance versetzte werden, arbeitet der Hypnosystemische Ansatz mit der Gegenwärtigkeit und Wachheit der Klienten.

Das Phänomen der Hypnose wird hier im Sinne der Autohypnose genutzt.

Die Herstellung eines Problems ist eine Leistung.

Probleme werden unwillentlich durch die negative Bewertung von Ist-Zuständen in Verbindung mit der Wiederholung nicht zielführender Veränderungs- und Lösungsversuche und folgender Selbstabwertung erzeugt.

Der hypnosystemische arbeitende Therapeut lädt den Klienten dazu ein, aus seiner Problemtrance in die Lösungstrance zu wechseln.

Dieser Wechsel geschieht in einer Übergangsphase in einer bewussten Ambivalenz aus besserem Zustand und bisherigem, negativem Zustand.

Aus systemische Perspektive ist eine Verbesserung nicht immer für alle beteiligten Personen und Persönlichkeitsanteile sofort ein Gewinn.

Daher achtet Dr. Gunther Schmidt auch auf die Fragestellung: Wie gut darf es Ihnen jetzt schon gehen, damit alle Beteiligten im System die Veränderung annehmen können?

Bei zu einseitig lösungsorientiertem Vorgehen könnte das System in die Problemstabilisierung gehen. Es würde versucht werden, den ursprünglichen, stabilen Problemzustand wiederherzustellen (Problemstabilisierung).

Die Klienten werden dazu ermuntert, die Lösungsangebote und Skalierungen von Besserungen genau zu prüfen. Gunther Schmidt hat hierzu den Begriff „Realitätenkellner“ geprägt.

In den bei Auditorium Netzwerk verfügbaren Aufnahmen von Weiterbildungen zitiert Gunther Schmidt aus Klientengesprächen:

„Sie können das vielleicht noch nicht, aber eine Seite von Ihnen, die kann das.“

Therapeutische Dissoziation: Phänomene (nicht: Symptome oder Störungen) werden behandelt wie von außen kommende Besucher: Die Angst kommt zu Besuch.

Oder:

Eigenschaften wie ein übermäßiges Sicherheitsbedürfnis können in Form von „Ihr treuer Begleiter“ zu Personen (inneren Seiten) ernannt werden, die sich zwischendurch eine Auszeit nehmen können.

Die Verwandlung vom Hypochonder zum Gesunden, der seinen inneren Diagnostiker in die Ferien schickt

Ich habe einem Klienten mit Neigung zur Hypochondrie einmal vorgeschlagen, dass er seinem inneren Diagnostiker eine Urlaubsreise erlaubt. Dies ermöglichte ihm spontan eine Erleichterung. Dies ist eine hypnosystemische Intervention, denn:

Der innere Diagnostiker wird zu einem Bild (Hypnose kann auch als Monoideismus bezeichnet werden).

Die Person baut eine Distanz und eine Metaperspektive zu einer Seite von sich auf. Das ist der systemische Teil. Sie ist nicht mehr „Der Hypochonder“ oder „Simulant“, sondern eine kompetente Person, die eine besonders stark medizinisch interessierte und entsprechend engagierte Seite mit sich führt.

Veröffentlichung Johannes Faupel

Johannes Faupel hat mit diesem Buch ein ausgezeichnetes Modell vorgelegt, welches Theorie so vermittelt, dass die Praxis, die daraus folgt, in bemerkenswert motivierender Weise zu einer gesundheitsförderlichen, dabei stets wertschätzenden und ermutigenden Praxis führt. Es wird damit zum hoffentlich sehr erfolgreichen Beispiel für gutes Marketing sogar für sich selbst, und einen großen Erfolg und gleichzeitig den Dank vieler Betroffener hat es verdient.“

Burnout-Prävention und -Intervention Johannes Faupel

Dr. Gunther Schmidt

Dr. Gunther Schmidt, sysTelios-Klinik Siedelsbrunn (Foto mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schmidt)