Was ist eine Lösung?

Eine Lösung im Zusammenhang mit einer Aufgabe oder einem Problem wird allgemein als Auflösung eines problematischen Zustandes interpretiert.

Voraussetzung für eine Lösung ist also ein Problem.

Meistens definieren Menschen die Problemlösung als die Entfernung und somit die Abwesenheit des – vermeintlichen – Problems.

Falsche Erwartungen an Problemlösungen

• „Nie wieder Angst“
• „Genau wissen, was zu tun ist.“
• „Die richtige Entscheidung treffen.“
• „Endlich sicher sein.“

Dies sind Wunschvorstellungen, aber keine Problemlösungen, denn:

Viele Problemdefinitionen beschreiben lediglich Phänomene

• Angst ist an sich kein Problem.
• Unkenntnis führt im günstigen Fall zu Suchprozessen. Es ist also nicht grundsätzlich immer Problem, wenn ich nicht weiß, was zu tun wäre.
• Ambivalenz in Entscheidungsprozessen zeugt von einer Abwägung der möglichen Auswirkungen. Die richtige Entscheidung kann niemand kennen, solange er vor der Entscheidung steht.

Definition eines Problems

Als manifestes Problem kann ein Zustand gelten, der sich ohne Veränderung negativ weiterentwickelt.

Zum Beispiel kann eine harmlose Grunderkrankung eskalieren, wenn die ärztliche Versorgung fehlt. Problematisch wirkt sich somit die fehlende medizinische Infrastruktur aus.

Kein Problem besteht im Zusammenhang mit Phänomenen: Lautstärke, Streit, Zweifel, Angst und Traurigkeit sind Phänomene, aber keine Probleme.

Erst durch die Bedeutungsgebung entsteht eine problematisch wirkende Aufladung

Die Idee, man müsse in einer vollkommen harmonischen Welt leben (nie wieder Streit), erzeugt ein Problem. Jede noch so kleine Auseinandersetzung erscheint dann als Bedrohung.

Ein Mensch, der sich zum Ziel setzt, Meinungsverschiedenheiten und Dissens zu beseitigen, erzeugt mit dieser Zielsetzung ein Problem.

Die vermeintliche Lösung des konstruierten Problems („Meinungsverschiedenheiten sind problematisch“) führt zu Lösungsversuchen, die eine ständige Vermeidungshaltung mit sich bringen.

Beim lösungsorientierten Arbeiten ist Sorgfalt wichtig

Wer zu schnell nach Lösungen sucht, ohne das benannte Problem geprüft zu haben, konstruiert weitere Lösungsversuche, die das Problem stabilisieren.